Wie bei vielen Rassehunden treten leider auch einige Krankheiten bei der Rasse Deerhound statistisch gesehen häufiger auf, so dass eine erbliche Komponente angenommen aber noch nicht immer genetisch nachweisbar ist. Im Folgenden wollen wir einen kurzen Überblick über diese Erkrankungen geben:
Dilatative Cardiomyopathie (DCM)
Für DCM bei Deerhounds gibt es leider noch keinen Gentest so dass hier nur die Diagnostik mittels Herzultraschall in Frage kommt. Erfahrungen sowohl in Deutschland als auch bei ausländischen Deerhound-Zuchtverbänden haben gezeigt, dass eine DCM sich in der Regel über mehrere Jahre entwickelt und somit in in jungen Jahren – wenn überhaupt – nur sehr schwierig nachweisbar ist.
Natürlich wartet man mit dem ersten Wurf aber nicht bis zu diesem späten Zeitpunkt, es bleibt bei der Wurfplanung und dem Blick auf die Gesundheit also nur, sich die Linie und die Vorfahren der Hunde sowie deren Gesundheit anzusehen.
Wir legen Wert auf den Herzultraschall, sobald unsere Hunde alt genug sind.
Osteosarkom
Ähnlich wie DCM kommt auch Knochenkrebs statistisch gesehen etwas häufiger bei Deerhounds als bei einer Vielzahl anderer Rassen vor. Auch für das Osteosarkom ist bekannt, dass es wohl eine erbliche Komponente gibt, ohne dass bislang die Entwicklung eines entsprechenden Gentests gelungen wäre. In den USA wird durch den Deerhoundclub eine erfolgsversprechende Studie zur Entwicklung eines Gentests voran getrieben, aber leider ist der Durchbruch bislang noch nicht gelungen. Dementsprechend bleibt bis auf weiteres auch bei der Vermeidung einer Vererblichkeit dieser Erkrankung ein Blick in den Stammbaum und die jeweiligen Todesursachen sowie Lebensspanne als einziges Kriterium zur Minimierung des Risikos des Auftretens von Knochenkrebs in der eigenen Zuchtlinie. In der Zuchtlinie unserer geplanten ersten Zuchthündin ist uns kein Fall des Auftretens von Knochenkrebs bekannt. Bei der Auswahl (oder Ausschluss) eines Zuchtpartners werden wir dies auch für den Deckrüden in unsere Auswahlentscheidung mit einbeziehen.
Faktor VII Defizienz
Hierbei handelt es sich um eine Blutgerinnungsstörung, die bei Deerhounds recht häufig vorkommt. Man schätzt, dass viele Deerhounds Träger von Faktor 7 sind. Das bedeutet, sie selbst haben die Krankheit nicht, können jedoch bei der Verpaarung mit einem weiteren Träger Welpen bekommen, bei denen Faktor 7 in reinerbiger Form vorkommt, die Erkrankung ist dann also aktiv.
Der Großteil der Hunde, die von Faktor 7 reinerbig betroffen sind, haben ihr Leben lang nur geringe Auswirkungen, sofern es überhaupt auffällt. Relevant kann die Faktor 7 Deffizienz bei größeren Operationen oder Verletzungen mit starkem Blutverlust werden.
Caileigh ist Trägerin von Faktor 7. Das heißt, dass als Zuchtpartner für sie kein Rüde, der ebenfalls Faktor 7-Träger (oder ungetestet) ist, in Frage kommt. Sie selbst hat diese Krankheit jedoch nicht.
Inzuchtdepression
Inzuchtdepression ist nicht in erster Linie eine Krankheit sondern, ein Phänomen in der Zucht von kleinen Populationen mit geringer genetischer Bandbreite.
In der Tierzucht existieren Daten für viele Arten und Rassen, die einen nachteiligen Zusammenhang zwischen Inzuchtkoeffizient und Leistungsverlust aufzeigen; dies wird Inzuchtdepression genannt (Verringerung der Fitness). In solchen Fällen geht es in der Zucht darum, den Inzuchtkoeffizienten möglichst niedrig zu halten. Der Inzuchtkoeffizient berechnet die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei Nachkommen von bereits eng biologisch verwandten Eltern dieselbe Erbinformation findet wie bei dem letzten gemeinsamen Vorfahren der beiden Elternteile. Es handelt sich hierbei um einen errechneten Wert der auf den Stammbäumen der Elterntiere basiert.
Andererseits kann Inzucht auf einen Vorfahren mit besonders guter Leistung auch zu einer Erhöhung dieser Leistung bei seinen Nachkommen führen, die den nachteiligen Einfluss der Inzuchtdepression überwiegt. In solchen Fällen geht es um ein Gleichgewicht zwischen der inzuchtbedingten Leistungssteigerung und der auftretenden Inzuchtdepression.
Grundsätzlich gibt es einen Zusammenhang zwischen einer hohen Inzuchtdepression und dem Auftreten von Allergien und Autoimmunerkrankungen.
Um diesen Prozessen entgegenzuwirken gibt es grundsätzlich zwei Herangehensweisen. Zum Einen sollte man darauf achten, dass der statistisch ermittelte Inzuchtkoeffizient eines geplanten Wurfes in die Überlegungen der Partnerwahl mit einbezogen wird. Darüber hinaus gibt es mittlerweile Gentest, die die genetische Vielfalt ermitteln und für die Zuchtplanung dann heran gezogen werden können. Beide Verfahren werden von uns bei de Zuchtplanung berücksichtigt.
Weitere Erkrankungen
Es gibt eine schier endlose Reihe weiterer Erkrankungen, für die Gentests verfügbar sind. Über 180, um genau zu sein. Wir führen diese jedoch nicht weiter auf, da diese Erkrankungen zwar automatisch im Gentest enthalten sind, für Deerhounds jedoch absolut unrelevant sind, da diese dort nicht auftreten. Wer dennoch weitere Informationen möchte , kann uns gerne darauf ansprechen.
Wir lassen unsere Hunde über mydogdna.com testen. Der Test ist dabei sehr einfach und unkompliziert, eine Speichelprobe reicht aus. Bis die Ergebnisse da sind, vergehen nur wenige Wochen. Und die finanzielle Investition lohnt sich unserer Meinung nach allemal.